Gebet eines Kettenhundes
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Herr, ich bin nur ein armer Kettenhund, steh' nun vor dir, mein Hals ist wund. Fast eingewachsen ist der Ring, mit dem ich an der Kette hing.
Hab' Ohrenschmerzen, bin fast blind von Regen, Schnee und kaltem Wind.
Von Rheuma steif sind meine Knochen, bin fast auf meinem Bauch gekrochen aus Angst vor meinem strengen Herrn; denn mich zu streicheln, lag ihm fern.
Hätt' gern gegeben alle Liebe, erhalten hab' ich oft nur Hiebe, nur so - weil gerad´ im Weg ich stand, und hätt' so gern geleckt die Hand.
Für nur ein wenig Zärtlichkeit, ein wenig Lob, wär' gern bereit, mein armes Leben hinzugeben, könnt' ich mein Aug' zu ihm erheben.
Und lesen dann in seinem Blick ein wenig Liebe - doch dies Glück beschieden hier war es mir nie, war immer nur ein armes "Vieh".
Bin noch nicht alt nach Menschenjahren und hab schon so viel Leid erfahren.
Doch steht einmal mein Herr vor dir, dann bitt' ich dich, versprich es mir, ich fleh' darum nicht ohne Grund, schick ihn zurück als Kettenhund.
(Verfasser unbekannt)